Winnenden, wir trauern mit den Opfern
Wir trauern mit meiner Nichte um Ihre beste Ministranten Freundin, welche bei dem Amoklauf eines depressiven und von seinen Eltern alleingelassenen 17 jährigen Exschülers ums Leben kam. Wir sind froh, dass Ihre Mutter (und die Familie) sie auffängt und ihr beisteht. Die Mutter (meine Schwester) ist selber Lehrerin und war genau zum Tatzeitpunkt im Auto unterwegs zur Arbeit. Ihre Strecke führte genau am Unglücksort vorbei - sicherlich hätte auch Sie darin verwickelt werden sein können. Was glücklicherweise nicht so war. Bei der Haussuchung stellte die Polizei 17 der 18 Waffen sicher, die 18. war die Tatwaffe Marke "Beretta", nach Aussagen die liebste Waffe des als Waffennarr bekannten Täters. Ausserdem stellte die Polizei 4600 Schuss Munition sicher (Vater sagte Gerüchtehalber: die können nicht alle von mir sein?). Er hat seit seinem 14. Lebensjahr im Schützenverein geschossen und daheim im Keller eine eigene Schiessanlage - vom Vater eingerichtet. Sein Vater ist erfolgreicher, wohlhabender Unternehmer. Seinen Sohn hat er aber wohl nur mit Geld und nicht mit Liebe und Zuspruch versorgt. Mit dem Geld konnte sich der Täter - gleichzeitig auch ein Opfer - jedoch die fehlenden Freunde nicht kaufen. Er war seit Jahren depressiv, in Behandlung, in Kliniken und hat die Behandlung abgebrochen - aber auch das hat seine Eltern nicht interessiert. Nein, es interessiert mich nicht die Bohne, ob er "auch" ein oder zwei Killerspiele gespielt hat - DAS WAR NICHT DER GRUND, sondern nur ein unwesentlicher Begleitumstand. Der Täter hatte daheim Zugriff auf eine Pistole, Marke Beretta. Die Waffe hätte nach dem Waffengesetz gut gesichert verschlossen aufbewahrt werden müssen. Der Täter zog mit 200 Schuss los, allein 60 davon verschoss er in der Schule, weitere 40 auf der Flucht. Wäre er nicht gestellt worden, hätte er noch immer weitere 100 Schuss gehabt. Er richtete am 11.03.2009 gegen 9.20 Uhr ein Blutbad in seiner ehemaligen Realschule, in welcher er sich gemobbt gefühlt hat. Auf der Flucht schoss er weiter um sich und tötete nach den 7 Schülerinnen, einem Schüler, drei Lehrerinnen noch einen Gärtner der Psychatrie in Winnenden und einen Verkäufer und einen Kunde eines Autohauses in Wendlingen (40 km weiter weg). Er nahm einen unbeteiligten 41 jährigen Mann als Fahrer und Geisel dort hin, welcher sich mit einem Sprung aus dem Auto unverletzt rettete, als sie auf eine Polizeikontrolle und Strassensperre an der Autobahn Wendlingen zufuhren. Der Täter flüchtete zu Fuss ins Industriegebiet Wendlingen, dort wurde er gestellt und verletzte 2 Polizeibeamte. Nachdem er selber 1-2 mal am Fuss getroffen wurde, richtete er sich selber mit einem Kopfschuss - wie die meisten seine Opfer auch.