Hallo Jens, Günter, . . . und alle anderen,
ich habe viele von Euch jammern gehört und der Günter ist nun der erste, der die Sache von der positiven Seite ansieht. Sicherlich sind wir Schulhausmeister viel eingespannt und das Leben ist nicht immer ein Honigschlecken, aber wir sind meistens der Herr unseres eigenen Glücks. Ich bin seit fast zwölf Jahren Hausmeister einer Hauptschule, die seit kurzem Mittelschule heißt, aber geändert hat sich dadurch leider nichts, ausser dass immer mehr Kinder das Ganztagesbetreuungsangebot warnehmen. Der Geräuschpegel mittags in der Aula kommt dem eines startenden Düsenjets sehr nahe. Die Kinder werden immer schwieriger und die jungen Lehrer immer anspruchsvoller. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir einen tollen Job haben. Ich bin Handwerker und Bastler "aus Leib und Seele", wie man bei uns sagt. Sag mir einen anderen Handwerksjob, bei dem jeder Tag anders aussieht, wie der zuvor. Noch dazu kann man sich viel seiner Zeit selbst einteilen - wenn's draussen regnet betreue ich garantiert nicht an diesem Tag die Aussenanlagen - dann such ich mir drinnen etwas zu tun. Da ich Samstags Vhs-Kurse im Haus habe und jedes zweite Wochenende Dienst in unserer Dreifachturnhalle habe ich nur alle zwei Wochen einen Tag (Sonntag) frei. Wieviel zu tun hat man schon an soeinem Wochenendienst?! meist ist es doch mit zwei Stunden getan und wenn der Tag morgens früh anfängt bleibt auch genug Zeit übrig mit der Familie etwas anzufangen.
Fakt ist: Man muss sich überlegen, was einem wichtiger ist. Geregelte Arbeitszeiten gibt's als Schulhausmeister nicht immer. Ich habe Glück - ich habe ein sehr gutes Verhältnis zum Lehrerkollegium. Das ist aber nicht überall so. Mir gefällt der Job, weil er zu mir passt. Jens sollte sich überlegen, ob er zu ihm passt, ob es ihm Spass macht. Ich denke, das ist viel wichtiger als 200,- € mehr oder weniger oder ein paar Tage mehr Urlaub im Jahr. Wenn Du morgens aufstehst und Dir Angst und Bange wird, weil Du in die Arbeit musst, dann hast Du Dich für den falschen Job entschieden.
Gruß
Haberjones