Dexter
Kaffeejunkie
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.deStellenabbau als Ziel
Alle etwa 65 000 Landesbediensteten müssen in diesen Tagen aufschreiben, welche Aufgaben sie am Arbeitsplatz erledigen. Ziel der Erhebung ist ein Abbau von insgesamt 7400 Stellen.
ERFURT (TA). Nach einem Beschluss des Kabinetts müssen alle Mitarbeiter im Landesdienst ihre täglichen Aufgaben in einem Fragebogen erfassen, der mit dem Funktions- oder Geschäftsverteilungsplan verglichen wird. Auf diese Weise erhofft sich die Landesregierung, die Aufgaben ihrer Bediensteten um zehn Prozent zu reduzieren und so tausende Stellen abbauen zu können.Der Sprecher des Finanzministeriums, Lothar Neyer, bestätigte gestern, dass sein Ministerium mit der Umsetzung dieses Kabinettsbeschlusses beauftragt sei. Danach wird die- se Überprüfung bereits seit Anfang November durchgeführt und soll Ende Februar abgeschlossen sein. Nach der anschließenden Auswertung sei vorgesehen, bis August dieses Jahres im Kabinett zu entscheiden, "was man anders organisieren kann", sagte Neyer.Nach TA-Informationen hat die Fragebogen-Aktion in den Ministerien und in nachgeordneten Einrichtungen für starke Verunsicherung gesorgt. Proteste wurden vor allem im Landwirtschafts- und Justizbereich laut. Die Betroffenen äußerten nicht nur Unverständnis für die Aktion selbst, sondern bemängelten vor allem das unterschiedliche Vorgehen einzelner Bereiche. So sollen die Beamten in den Finanzämtern vom Ausfüllen der Bögen befreit worden sein, dort wird die "Aufgabenkritik" zentral von der Landesfinanzverwaltung übernommen.Andere nachgeordnete Einrichtungen wurden erst zu Jahresbeginn mit den Fragebögen konfrontiert, sollen sie aber bis Ende Januar wieder abgeben. "Die Aktion ist übers Knie gebrochen und kommt fünf Jahre zu spät", kritisierte Gerd Schulz vom Landesverband der Strafvollzugsbediensteten. Die Gewerkschaften und die Opposition hätten eine Aufgabenkritik gefordert, bevor Personalabbau stattfindet. "Aber nun dient die Aufgabenkritik nur noch der nachträglichen Rechtfertigung des Personalabbaus." Zur Organisation der Fragebogen-Erhebung wurde in den Verwaltungen ein hoher Aufwand betrieben. Es gibt umfängliche schriftliche Anleitungen zum Ausfüllen, zusätzlich fanden Schulungsveranstaltungen in den Ministerien statt. Das Finanzministerium rechtfertigte die Aktion als in der Wirtschaft "allgemein üblich". Im Ergebnis soll es aber keine Kündigungen geben; Betroffenen werde eine andere Tätigkeit oder falls nötig eine Umschulung angeboten, hieß es.
Da darf man gespannt sein was dabei wieder rauskommt.
