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Neue Westfälische 11.10.2013
VON LUDGER OSTERKAMP


Reinigung, Wartung, Handwerksdienste | FOTO: RAIMUND VORNBÄUMEN
Gütersloh. Die Stadt Gütersloh will ihre Hausmeister von etlichen Aufgaben entlasten. Das kündigte jetzt Sozial- und Bildungsdezernent Joachim Martensmeier an. Eine konsequente Durchforstung des Aufgabenkataloges sei vermutlich der einzige Weg, um mit der jetzigen Stellenzahl an Hausmeistern auszukommen.
Martensmeier sagte am Dienstag vor den Politikern im Bildungsausschuss, dass etwa geprüft werde, ob einige der klassischen Hausmeistertätigkeiten ausgelagert werden könnten. Beim Winterdienst habe man diesen Weg ja bereits eingeschlagen.
Schließdienste am Abend, die Versorgung von Holzhackschnitzelheizanlagen, die Begleitung von Sportveranstaltungen, die allgemeine Pflege und Überwachung der Schulgrundstücke – all das seien Punkte, über die man nachdenken könne. Eine Arbeitsgruppe "Hausmeisterkonzept", vor mehr als einem Jahr gegründet, gehe derzeit diesen Fragen nach.
"Die Idee ist, dass wir die Hausmeister wieder in den Stand versetzen, ihren Kernaufgaben nachzukommen", sagte Martensmeier. Vor einigen Jahren hatte die Stadt die Zahl der Hausmeisterstellen von 32 auf 24 gekürzt. Sie folgte damit einer Anregung der Haushaltsgutachter von Rödl & Partner, die die Stellenzahl im interkommunalen Vergleich als üppig ausgemacht hatten. Doch nach der Kürzung kamen von mehreren Seiten Klagen auf: Bei den verbliebenen Hausmeistern, deren Überstundenkonto explodierte, und bei den Schülern und Eltern, die sich über ungepflegte Schulen und Kindergärten beklagten. Hausmeister, die nun zwei oder mehr Einrichtungen betreuen müssten, kämen mit der Arbeit kaum noch hinterher. Überdies, so ein Hinweis, wirke sich die mangelnde Wartung auf Dauer ungünstig auf den Werterhalt der städtischen Gebäude aus.
Martensmeier räumte am Dienstag ein, "dass es an Schulen zu erheblichen Problemen gekommen ist". Auch bestätigte er das Wachsen der Überstundenkonten. "Doch wie wollen wir der Misere begegnen?" Nehme man die Richtwerte der kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) – ein Vollzeithausmeister auf 10.000 Quadratmeter Raumfläche plus 10.000 Quadratmeter Außengelände –, müsse Gütersloh sogar weitere Stellen streichen; das sei aber keinesfalls gewollt. Nehme man andererseits das Modell einer regionalen Versorgung – Hausmeister, die jeweils für die Schulen und Kitas in einem bestimmten Gebiet zuständig sind -, müsse die Stadt wiederum um 5,5 Stellen aufstocken. Auch das sei nicht gewollt, weil finanziell nicht darstellbar. Daher bleibe als Alternative, wolle man mit dem jetzigen Personalschlüssel auskommen, wohl nur das Lichten des Aufgabenkataloges.
Martin Goecke (SPD) warnte indes, nicht immer sei Outsourcing die beste Lösung. "Manchmal ist es besser, man behält die Dinge in Eigenregie." Chris Ziegele (BfGT) schlug in die gleiche Kerbe.
In einem Brief, den Schulpflegschaft und Förderverein der Paul-Gerhardt-Schule im Juli an die Stadt schickten, heißt es, die Eltern blickten mit großer Sorge auf die Umverteilung der Hausmeisterstellen. Die hundertprozentige Identifikation eines Hausmeisters mit "seiner" Schule wirke sich mehrfach positiv aus: In der Vermeidung von Sachbeschädigungen, beim Werterhalt, im allgemeinen Schulleben. Der Hausmeister sei wichtig als ständiger Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer, aber auch für Vereine, Stadtteilarbeit und Polizei. Er kümmere sich nicht nur um Reinigung, Wartung und Technik, er habe auch eine pädagogische Rolle. Viele Initiativen und Veranstaltungen seien ohne seine Hilfe gar nicht denkbar. Joachim Martensmeier formulierte es so: "Wir wissen, dass ein Hausmeister ein Stück weit das Gesicht der Schule mitprägt."
Siehe auch:
http://www.schulhausmeisterforum.de/showthread.php?5431-Umstrukturierung-der-Schulhausmeister-in-Minden-im-Radio
VON LUDGER OSTERKAMP



Reinigung, Wartung, Handwerksdienste | FOTO: RAIMUND VORNBÄUMEN
Gütersloh. Die Stadt Gütersloh will ihre Hausmeister von etlichen Aufgaben entlasten. Das kündigte jetzt Sozial- und Bildungsdezernent Joachim Martensmeier an. Eine konsequente Durchforstung des Aufgabenkataloges sei vermutlich der einzige Weg, um mit der jetzigen Stellenzahl an Hausmeistern auszukommen.
Martensmeier sagte am Dienstag vor den Politikern im Bildungsausschuss, dass etwa geprüft werde, ob einige der klassischen Hausmeistertätigkeiten ausgelagert werden könnten. Beim Winterdienst habe man diesen Weg ja bereits eingeschlagen.
Schließdienste am Abend, die Versorgung von Holzhackschnitzelheizanlagen, die Begleitung von Sportveranstaltungen, die allgemeine Pflege und Überwachung der Schulgrundstücke – all das seien Punkte, über die man nachdenken könne. Eine Arbeitsgruppe "Hausmeisterkonzept", vor mehr als einem Jahr gegründet, gehe derzeit diesen Fragen nach.
"Die Idee ist, dass wir die Hausmeister wieder in den Stand versetzen, ihren Kernaufgaben nachzukommen", sagte Martensmeier. Vor einigen Jahren hatte die Stadt die Zahl der Hausmeisterstellen von 32 auf 24 gekürzt. Sie folgte damit einer Anregung der Haushaltsgutachter von Rödl & Partner, die die Stellenzahl im interkommunalen Vergleich als üppig ausgemacht hatten. Doch nach der Kürzung kamen von mehreren Seiten Klagen auf: Bei den verbliebenen Hausmeistern, deren Überstundenkonto explodierte, und bei den Schülern und Eltern, die sich über ungepflegte Schulen und Kindergärten beklagten. Hausmeister, die nun zwei oder mehr Einrichtungen betreuen müssten, kämen mit der Arbeit kaum noch hinterher. Überdies, so ein Hinweis, wirke sich die mangelnde Wartung auf Dauer ungünstig auf den Werterhalt der städtischen Gebäude aus.
Martensmeier räumte am Dienstag ein, "dass es an Schulen zu erheblichen Problemen gekommen ist". Auch bestätigte er das Wachsen der Überstundenkonten. "Doch wie wollen wir der Misere begegnen?" Nehme man die Richtwerte der kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) – ein Vollzeithausmeister auf 10.000 Quadratmeter Raumfläche plus 10.000 Quadratmeter Außengelände –, müsse Gütersloh sogar weitere Stellen streichen; das sei aber keinesfalls gewollt. Nehme man andererseits das Modell einer regionalen Versorgung – Hausmeister, die jeweils für die Schulen und Kitas in einem bestimmten Gebiet zuständig sind -, müsse die Stadt wiederum um 5,5 Stellen aufstocken. Auch das sei nicht gewollt, weil finanziell nicht darstellbar. Daher bleibe als Alternative, wolle man mit dem jetzigen Personalschlüssel auskommen, wohl nur das Lichten des Aufgabenkataloges.
Martin Goecke (SPD) warnte indes, nicht immer sei Outsourcing die beste Lösung. "Manchmal ist es besser, man behält die Dinge in Eigenregie." Chris Ziegele (BfGT) schlug in die gleiche Kerbe.
In einem Brief, den Schulpflegschaft und Förderverein der Paul-Gerhardt-Schule im Juli an die Stadt schickten, heißt es, die Eltern blickten mit großer Sorge auf die Umverteilung der Hausmeisterstellen. Die hundertprozentige Identifikation eines Hausmeisters mit "seiner" Schule wirke sich mehrfach positiv aus: In der Vermeidung von Sachbeschädigungen, beim Werterhalt, im allgemeinen Schulleben. Der Hausmeister sei wichtig als ständiger Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer, aber auch für Vereine, Stadtteilarbeit und Polizei. Er kümmere sich nicht nur um Reinigung, Wartung und Technik, er habe auch eine pädagogische Rolle. Viele Initiativen und Veranstaltungen seien ohne seine Hilfe gar nicht denkbar. Joachim Martensmeier formulierte es so: "Wir wissen, dass ein Hausmeister ein Stück weit das Gesicht der Schule mitprägt."
Siehe auch:
http://www.schulhausmeisterforum.de/showthread.php?5431-Umstrukturierung-der-Schulhausmeister-in-Minden-im-Radio