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Vandalismus

Myford71

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Moin!
Seit einem guten Jahr und der Ankunft einer neuen Klasse haben wir an unserem altehrwürdigen Gymnasium zunehmend Vandalismus-Probleme. Polenböller werden im Schulflur gezündet (Lehrerin hat Knalltrauma im Ohr), am schlimmsten ist die Sauerei in den Jungentoiletten. Seifenspender werden von den Wänden gerissen, Seife wird auf Boden und Wände gespritzt, Klodeckel eingetreten. Die Schlachten mit nassgemachtem Handtuchpapier (klebt dann an Decken und Wänden) haben aufgehört, seitdem sich Schüler für den Toilettengang Papierhandtücher vom Lehrer geben lassen müssen. Ich muß jedesmal wieder mein Putzpersonal überreden den Dreck wegzumachen.
Jetzt wird Klopapier genommen oder die Rolle ins Klo gestopft und dann angezündet. Revisionsklappen in den Wänden werden eingeschlagen, leuchtende Fluchtwegpiktogramme von den Decken gerissen, und am Montag wurde ein Feuerlöscher leergespritzt.
Wir wissen ziemlich genau, welche Schüler die Täter sind, können ihnen aber nichts beweisen wenn wir sie nicht in flagranti erwischen. Die Mitschüler wissen wer es ist, sagen aber nichts aus Angst (es hat schon Bedrohungen gegeben) oder wollen nicht "petzen". Wir haben einen anonymen Brief mit den Namen von Tätern, aber da er anonym geschrieben wurde nützt er uns nichts.
Ich würde am liebsten Kameras aufhängen, aber das darf ich natürlich nicht. Eine Toilettenaufsicht ist das Einzige was uns einfällt, aber dafür fehlt das Geld.
Ihr kennt wahrscheinlich die Situation; habt Ihr Lösungen für solche Probleme gefunden?
Grüße aus Köln
Myford
 
Moinmoin, , ist ja wirklich schlimm!! Bei uns (Grundschule ca. 300 Schüler) gab es auch viele Probleme auf den Toiletten. Wir haben die Toiletten abgeschlossen, jeder Lehrer musste einen Schlüssen rausgeben falls ein Schüler zur Toilette gegangen ist. Wir haben dann vor jeder Pause kontrolliert, und haben so mit etwas Geduld den Verursacher erwischt. Zum Toilettenpapier; wir haben auf Zupfspenderumgestellt, seit dem gibt es kaum noch Verstopfungen oderVerschmutzungen durch Toilettenpapier.
 
Hi Hueby, Zupfspender sind eine Idee. Schlüsselausgabe funktioniert nicht weil es ein elektronischer Schlüssel ist und den haben die Lehrer nicht; Beschaffung ist teuer und die Stadt ist pleite (Lehrer die auf Klassenfahrt waren warten anderthalb Jahre auf die Erstattung der von ihnen verauslagten Kosten). Vor Jahren gab es mal eine Toilettenfrau, aber dafür ist auch kein Geld da. Wir haben schon tausend Ideen durchgespielt aber kommen nicht weiter.
 
Diese Woche zweimal Kloschüssel mutwillig verstopft und dann Toilettenanlage unter Wasser gesetzt................
 
Probleme mit Vandalismus werden zunehmend mehr und sind sicher sehr ärgerlich und nervenaufreibend. Aber ihr werdet nichts ändern, solange ihr immer selber handelt. Solche Dinge müssen transparent gemacht werden. Also
1. Toiletten abschließen oder Papier nur ausgeben etc. EIN NO GO!! Im schlimmsten Fall bekommt ihr ne Anzeige wegen Körperverletzung, Nötigung oder Verstoß gegen Datenschutz.
2. Reinigungskräfte bekommen offiziell über den Sacharbeiter im Amt einen Auftrag zur Sonder Reinigung. So werden die Kosten transparent und die Reinigungskraft ordentlich entlohnt.
3. Schäden durch Fachfirmen beheben lassen.
So werden die Kosten an den Sachkostenträger transportiert und die reden dann schon mit Schulleitung. Und das wirkt.
Dann ist das ein pädagogisches Problem. Warum findet Schule da keinen Ansatz?
Können eure Schüler solche Sachen oder Verursacher anonym melden? Klappt oft besser.
Macht die Kosten die dadurch entstehen transparent z.B durch Aushänge.
Macht eure Schule Projekte gegen Vandalismus, Konflikttraining oder andere Projekte in der Richtung? Was unternimmt eure sv?
Schaut euch eure Toiletten mal mit neutralen Augen an? Sind die wirklich gut oder alt, stinken. Wie sind die Toilettensitze? Regelmäßig getauscht?
Es gibt auch bei Toilettenpapier Einzelblattspender. Die gibt's oft umsonst bei gsrantierer Abnahme. Sind wirtschaftlicher als alles andere
Schaumseife nehmen anstatt Flüssigseife.
Es gibt tausende andere Möglichkeiten als abschlueßen und reglementieren.
 
Hallo Nordlicht, danke für die Tips!
Toiletten sind nicht abgeschlossen, Klopapier wird nicht ausgegeben sondern ist vorhanden-bis es als Rolle mit der Bürste ins Klo gestopft wird und dann solange gespült wird bis die ganze Anlage unter Wasser und Anderem steht. Der Rest wird nassgemacht und an Wände und Decken geschmissen.
Ich beantrage Sonderreinigungen über die Stadt, damit der Vandalismus dokumentiert wird und abrechenbar wird. Die Toiletten sind O.K. und werden 2x täglich gereinigt, bis sie wieder beschmiert oder vandalisiert werden. Reparaturen beantrage ich als "Vandalismusschaden" über die Stadt.
Die Schule macht dauernd irgendwelche Trainings für die Klassen in denen wir die Täter verorten können, aber es sind immer nur 3-5 Täter und wir sind soweit daß die restlichen Schüler Angst vor denen haben und deshalb nichts sagen. Die SV ist eine Nullstelle.
Klar ist das ein pädagogisches Problem; wir haben anonyme Briefe/Mails die die Verursacher benennen, aber das hilft juristisch nicht weiter, so sagt auch die Polizei.
In der Toilettenanlage stinkt es manchmal, aber das liegt an den absurden wasserlosen Urinalen und den Bodeneinläufen. Die Putztruppe ist gebrieft, täglich Wasser nachzufüllen, aber bei Hochdruckwetter stinkts trotzdem.
Einzelspender und Schaumseife sind eine gute Idee. Allerdings wurden die Seifenspender einfach von der Wand gerissen. Letzte Woche wurden zum fünften Mal Fluchtweg-Leuchtpiktogramme von der Decke gehauen.
Ich arbeite sehr eng mit der Schulleitung zusammen, aber nix bringt Resultate.
Danke
Myford71
 
Huuui!
Und ich dachte die Vandalen sind bei mir schlimm !

Verstopfte Toiletten habe ich nur, wenn E-Zigaretten im Klo runtergespült werden. Das hält sich bisher in Grenzen.
Das Papier und Seifenspender von der Wand getreten werden kommt so einmal im Quartal vor.

Am schlimmsten sind halt Aufkleber und Schmierereien in den Toilettenkabinen.
Da gab es aber letztens einen großen Erfolg. Der Schulsozialarbeiter, sowie ein paar Klassenlehrer haben Aufsätze schreiben lassen, worin Wörter enthalten waren, die auch in den Kabinen geschmiert wurden.
So konnte der Kreis der Verdächtigen sehr eingeengt werden und ein Schüler zur Rede gestellt werden. Seitdem endete es Schlagartig mit den Scheißhausparolen.

Vor vier Wochen wurde in der Sporthalle eine Tür eingetreten.
Wissen tut natürlich wieder keiner der Schüler etwas und "es war ja schon"... Somit Anzeige gegen Unbekannt und der Fall, bzw. die Rechnung wird der Versicherung übergeben...

Wenn nicht alle Hand in Hand zusammenarbeiten, dann ist es ein Kampf gegen Windmühlen.

🤘
 
Wir haben hier neuerdings Eierwerfer. Meist am WE, meist 1-2 Dutzend.
Wir vermuten, dass die Eier aus einem Eierverkaufsstand eines Bauern geklaut werden.

Dazu noch regelmäßiges Zertreten der Fassadenplatten (800€ pro Stück).
Problem: Gebäude ist nicht versichert, Kommune kurz vor Haushaltssperre und Zwangsverwaltung.
 
Die Vorkommnisse der letzten beiden Tage:
Mit Epoxi-Dichtmasse den halben Hof eingesaut und Türen eingeschmiert und dann Dämmplatten damit "angeklebt".
In der Nacht Einbruchsversuch in den Altbau mit Leiter der Nachbarschule auf einen Verbindungsgang und dort ein Fenster des Altbaus eingeschlagen.
Zum "Glück" ist es beim Versuch geblieben.

Schulträger sucht jetzt verzweifelt nach einer Lösung. Es stehen Videoüberwachung (von der Polizei empfohlen) oder rundherum bewegungsgesteuerte LED-Scheinwerfer zur Auswahl.
 
Hallo Schulassi!
Ich weiß wie frustrierend das ist weil man weiß was helfen würde (Video), das aber nicht darf. Ich habe eine zur Strasse offene Eingangshalle mit Bewegungsmelderbeleuchtung die Niemanden abschreckt sondern nur das Flaschenöffnen und Tütendrehen einfacher macht. Ausserdem kann man so besser in den Eingang pissen oder kotzen. Ein paarmal habe ich freundlich drum gebeten den Beich zu verlassen, ein paarmal haben sie es getan und einmal habe ich aufs Maul gekriegt. Seitdem rufe ich die Polizei wenn ich es mitkriege und sich eine Party andeutet. Deshalb haben manche Kollegen große Hunde.
Vor ein paar Wochen haben sie mir 7 Scheiben in einem hundert Jahre alten Holzbogenfenster eingeworfen. Da es an einem Freitagmorgen war und kein Glaser zu kriegen war habe ich den Tag bis lange in die Bereitschaftszeit damit verbracht Spanplatten zuzuschneiden um die Fenster irgendwie zuzubekommen.
Videoüberwachung wäre das einzig Sinvolle, aber da ist ja die DSGVO. Ich bin sehr für Datenschutz, aber manchmal ist es auch Täterschutz.
Es wird wohl leider nicht aufhören.
Der Kampf und der Frust gehen weiter.
Grüße
Myford





 
Wir waren im Sommer in Singapur. Da ist die ganze Stadt mit Cameras überwacht. Die Kriminalität ist sehr niedrig, U-Bahn klinisch rein.
Der Taxifahrer erzählte auf dem Weg zum Flughafen, wenn bei uns einer in der Öffentlichkeit jemanden absichtlich, ist er in 30Minuten verhaftet, egal wo er sich verstecken will. Auch sonst funktioniert dort alles besser. Ich glaube ohne Flächen deckende Überwachung werden wir in Deutschland keine Ordnung mehr bekommen. Da verzichte ich auf Datenschutz.
 
Es ist schon sehr frustrierend, was mittlerweile aus Zerstörungswut angerichtet wird.
Eine Videoüberwachung auf dem Schulgelände ist aber zulässig, auch im Sinne der dsgvo. Hier in Niedersachsen bestimmt durch §14 nds Datenschutzgesetz.
Aber alles so lückenlos zu überwachen wie in Singapur? Ich glaube nicht dass das ne gute Lösung ist. Dann können wir alle gleich Transponder im Körper tragen, dass machts dann noch einfacher in Echtzeit deinen Standpunkt zu bestimmen .
 
Moin!
Seit einem guten Jahr und der Ankunft einer neuen Klasse haben wir an unserem altehrwürdigen Gymnasium zunehmend Vandalismus-Probleme. Polenböller werden im Schulflur gezündet (Lehrerin hat Knalltrauma im Ohr), am schlimmsten ist die Sauerei in den Jungentoiletten. Seifenspender werden von den Wänden gerissen, Seife wird auf Boden und Wände gespritzt, Klodeckel eingetreten. Die Schlachten mit nassgemachtem Handtuchpapier (klebt dann an Decken und Wänden) haben aufgehört, seitdem sich Schüler für den Toilettengang Papierhandtücher vom Lehrer geben lassen müssen. Ich muß jedesmal wieder mein Putzpersonal überreden den Dreck wegzumachen.
Jetzt wird Klopapier genommen oder die Rolle ins Klo gestopft und dann angezündet. Revisionsklappen in den Wänden werden eingeschlagen, leuchtende Fluchtwegpiktogramme von den Decken gerissen, und am Montag wurde ein Feuerlöscher leergespritzt.
Wir wissen ziemlich genau, welche Schüler die Täter sind, können ihnen aber nichts beweisen wenn wir sie nicht in flagranti erwischen. Die Mitschüler wissen wer es ist, sagen aber nichts aus Angst (es hat schon Bedrohungen gegeben) oder wollen nicht "petzen". Wir haben einen anonymen Brief mit den Namen von Tätern, aber da er anonym geschrieben wurde nützt er uns nichts.
Ich würde am liebsten Kameras aufhängen, aber das darf ich natürlich nicht. Eine Toilettenaufsicht ist das Einzige was uns einfällt, aber dafür fehlt das Geld.
Ihr kennt wahrscheinlich die Situation; habt Ihr Lösungen für solche Probleme gefunden?
Grüße aus Köln
Myford
Ich habe bei solchen Fällen von mutwilliger Verstopfung, das Toilettenpapier entfernt. Die Schüler mussten es sich von einer großen Rolle vor meinem Hausmeisterbüro abholen. Wer es vergessen hatte, hatte Pech gehabt. Glaubt mir, es gab einige Pechvögel. Defekte Türen der Kabinen wurden für 2 Wochen zur Seite gestellt. Genau wie mutwillig zerstörte Klobrillen wurden für 4 Wochen nicht erneuert.
 
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